Wie funktioniert eine SMS - Technischer Ablauf kompakt erklärt
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Lesezeit: 4 Minuten
Das Wichtigste in Kürze
SMS (Short Message Service) ermöglicht die Übertragung kurzer Textnachrichten über Mobilfunknetze wie GSM und CDMA – ohne Internetverbindung.
Der Versand erfolgt über das SMSC – ein Computersystem, welches das Nachrichten speichert, zustellt und die Zustellung überwacht.
Mit bis zu 160 Zeichen eignen sich SMS ideal für geschäftliche Zwecke wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Terminerinnerungen oder Kundenbenachrichtigungen.
Was ist eine SMS?
Die SMS, kurz für Short Message Service, entstand ursprünglich als Nebenprodukt der Mobilfunkentwicklung. Die Übertragung von SMS nutzt vorhandene Signalisierungsmechanismen, die auch beim Aufbau von Telefonverbindungen verwendet werden.
Im Gegensatz zu anderen Messenger-Diensten wie WhatsApp benötigt SMS keine aktive Datenverbindung. Das macht sie besonders zuverlässig – auch in Notfällen.
Weltweit dominieren zwei Mobilfunkstandards
GSM (Global System for Mobiles) ist vor allem in Europa verbreitet. Die SIM-Karte ermöglicht einen einfachen Gerätewechsel. CDMA (Code Division Multiple Access) wird häufig in den USA genutzt. Geräte müssen vom Netzbetreiber freigeschaltet werden.
Die SMS-Technologie wurde mit dem GSM-Standard eingeführt, CDMA zog später nach, verwendet jedoch eine andere technische Umsetzung.
Wie wird eine SMS übertragen?
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Netzwerkelement | Funktion |
---|---|
SMSC (Short Message Service Center) | Jeder Mobilfunkanbieter betreibt ein SMSC . Hier werden SMS gespeichert und zur weiteren Verarbeitung abgelegt. |
GMSC (Gateway MSC) | Vermittelt zwischen verschiedenen Netzbetreibern. Ermittelt, bei welcher Funkzelle die Empfängernummer eingebucht ist. |
HLR (Home Location Register) | Ein Kundenverzeichnis das speichert, in welchem Netz sich der Empfänger befindet. |
VLR (Visitor Location Register) | Zuständig für die temporäre Speicherungen des aktuellen Empfänger-Standorts. |
MSC (Mobile Switching Center) | Leitet die SMS in das Mobilfunknetz weiter. |
BSS (Base Station System) | Ist für die Zustellung der SMS an das Handy des Empfängers zuständig. |
Der Ablauf beim SMS-Versand Schritt für Schritt
Eingang der SMS:
SMS gelangen entweder direkt von Mobiltelefonen oder über Schnittstellen von Diensteanbietern ins SMSC.
Empfängerermittlung:
Das SMSC speichert die Nachricht, bis sie erfolgreich zugestellt, die Lebensdauer abgelaufen oder ein Fehler (z.B. ungültiger Empfänger) auftritt.
Das SMSC ermittelt über das GMSC den Aufenthaltsort des Empfängers. Dies geschieht, indem das GMSC beim HLR nach der VLR Nummer fragt.
Mit der VLR-Nummer wird das zuständige MSC des Zielnetzes ermittelt.
Zustellung:
Das MSC kontrolliert die Funkzellen und findet heraus, in welcher Zelle das Empfängergerät eingebucht ist.
Über das BSS (Base Station System) wird die SMS schließlich an das Empfängergerät zugestellt.
Statusmeldung:
Das Ergebnis der Zustellung wird über die beteiligten Systeme an das sendende SMSC zurückgemeldet.
Mögliche Rückmeldungen können sein: Zustellung erfolgreich, Lebensdauer abgelaufen, Empfänger existiert nicht. Diese Informationen können optional an den Absender zurückgegeben werden.
Aufbau und Funktionalitäten einer SMS
Eine SMS kann maximal 140 Bytes an Nutzdaten (meist Text) übertragen. Neben den Nutzdaten enthält eine SMS weitere Informationsfelder.
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Empfänger- und Absendernummer
User Data Header wird verwendet, um Funktionen wie das Zusammenfassen mehrerer SMS zu einer langen Nachricht oder das Versenden von Daten-SMS (z.B. Klingeltöne, Bilder) zu ermöglichen. Dadurch verringert sich jedoch die maximale Zeichenanzahl.
User Data beinhaltet den eigentlichen Nachrichteninhalt.
Status Report Request: Ermöglicht dem Absender, Zustellberichte zu erhalten. Konnte die SMS innerhalb der Gültigkeitsdauer vom Netzbetreiber nicht zugestellt werden, so verfällt die SMS. Wurde ein Status Report für diese SMS angefordert, so erhält der Absender die Information, dass die SMS abgelaufen sei.
Gültigkeitsdauer: Gibt an, wie lange das Netz versucht, die SMS zuzustellen.
Data Coding Scheme (DCS): Legt die Kodierung der Nutzdaten fest (z.B. 7Bit oder UCS2).
User Data Header Indicator (UDHI): Gibt an, ob zusätzliche strukturierte Informationsfelder enthalten sind.
Verfügbare Zeichenanzahl in einer SMS
Je nach Kodierung können in einer SMS unterschiedlich viele Textzeichen Platz finden.
7Bit-Kodierung: Ermöglicht bis zu 160 Zeichen pro SMS.
UCS2-Kodierung: Unterstützt Unicode-Zeichen, reduziert jedoch die maximale Zeichenanzahl auf 70 pro SMS.
Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel Warum eine SMS 70 oder 160 Zeichen lang ist.
Gibt es einen Nachfolger der SMS?
Die SMS ist seit über drei Jahrzehnten nahezu unverändert im Einsatz und bildet nach wie vor einen der zuverlässigsten Kommunikationsstandards im Mobilfunk. Aufgrund technischer Einschränkungen wie begrenzter Nachrichtenlänge, fehlender Medienunterstützung und mangelnder Interaktivität stellt sich zunehmend die Frage nach einem zeitgemäßen Nachfolger.
Als möglicher Nachfolger der SMS wurde eine Zeit lang der Enhanced Messaging Service (EMS) gehandelt. EMS basierte auf der SMS-Technologie, erweiterte sie jedoch um Funktionen wie Textformatierungen, einfache Grafiken und Töne. Trotz dieser Zusatzfunktionen konnte sich EMS nicht am Markt durchsetzen – unter anderem wegen mangelnder Geräteunterstützung und fehlender einheitlicher Umsetzung durch Mobilfunkanbieter.
Mit dem Multimedia Messaging Service (MMS) wurde anschließend versucht, die Möglichkeiten deutlich zu erweitern. MMS erlaubte das Versenden von Bildern, Audio- und Videodateien. In der Praxis blieb der Erfolg jedoch aus, da die Nutzung häufig teuer war, die Bedienung kompliziert und der Versand nicht immer zuverlässig funktionierte.
Anders präsentiert sich der Ansatz von RCS (Rich Communication Services). Dieser Standard bringt moderne Funktionen wie Lesebestätigungen, Gruppenchats, hochauflösende Medienübertragung und Standortfreigabe mit sich – und das alles innerhalb der nativen Nachrichten-App. Vor allem auf aktuellen Android-Geräten ist RCS bereits weit verbreitet. Langfristig könnte RCS somit zu einer ernstzunehmenden Alternative zu populären Messaging-Diensten wie WhatsApp, Signal oder Telegram werden.
Bis heute bleibt die SMS jedoch ein wichtiger zentraler Kommunikationsstandard.
Geschäftlicher Nutzen von SMS
Insbesondere im geschäftlichen und sicherheitskritischen Umfeld spielen SMS – dank ihrer Zuverlässigkeit, weltweiten Erreichbarkeit und Unabhängigkeit von Internetverbindungen oder Plattformen – weiterhin eine wichtige Rolle.
Beispielsweise senden Banken Einmalcodes per SMS zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), um ihre Login-Prozesse abzusichern. Arztpraxen und Dienstleister erinnern Patienten und Kunden automatisiert an Termine, was die Ausfallquote deutlich senkt. SMS können dabei zur Automatisierung über eine SMS-Gateway API verschickt werden. Auch Versandhändler informieren per SMS über Lieferzeiten oder den Status von Paketen, was zu mehr Transparenz in der Customer Journey führt.
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